"Wenn wir in der Via Sant' Egidio weitergehen (sie heißt hier Via Bufalini), kommen wir wieder in die Via de' Servi, wenden uns in ihr rechts und kommen so unmittelbar auf die weite und lichte, auf drei Seiten von schönen Loggien umfriedete Piazza Santissima Annunziata.

In der Mitte steht die Reiterstatue des Großherzogs Ferdinands I., Giambolognas letztes, übrigens nicht von ihm selbst, sondern von Pietro Tacca vollendetes Werk. Tacca, 1577-1640, hat auch die beiden seltsamen Brunnen des Platzes geschaffen.

Zu unserer Rechten aber sehen wir wiederum eines der edelsten und folgenreichsten Werke des Brunelleschi, die Loggia am Findelhaus, dem Spital der unschuldigen Kindlein, der Innocenti. Begonnen wurde der Bau 1421, während der Meister am Dom arbeitete. Die bezaubernd leichten und lichten Bögen ruhen auf schlanken Sandsteinsäulen mit korinthischen Kapitälen. Darüber breitet sich ein zierlich abgestufter Architrav. Über jedem Bogen der Loggia öffnet sich ein kleines Giebelfenster.

Zum Unterschied von Santa Maria degli Angeli, wo das römische Vorbild unverkennbar ist, und das ein schwerer und gedrungener Bau werden sollte, erinnert uns diese Halle trotz antiker Motive, wie es die Giebelfenster und die Kapitäle sind, eher an frühe Florentiner Bauten wie das Baptisterium und San Miniato al Monte.